Haupt- und Nebenwege: Paul Klees genialer Bildtitel beschreibt für mich am besten, was einen Lebensweg ausmacht, seine Suchbewegungen, seine Variation eines immer wieder wahrnehmbaren Themas. Meine Biografie hat eine solche Hauptstraße. Und eine ganze Reihe Schauplätze, die miteinander verbunden sind.
Ich bin Kulturjournalist und Honorarprofessor. Meine fachliche Expertise gilt der Germanistik und Literatur, der Kunst und Kulturwissenschaft. Als Autor interessiere ich mich insbesondere für Kulturtheorie, die Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst und der Kunstkritik. Wie entwickeln Gesellschaften in der Kultur Bedeutungen, die ihre Sinnkonstrukte prägen und tragen? Um diese zentrale Frage kreisen viele meiner Texte.
Dieses zentrale Interesse gäbe es nicht ohne eine Verankerung in der eigenen Lebenserfahrung und damit in der eigenen Biografie. Lebensläufe gibt es nur als Erzählungen, die man sich selbst und anderen erzählt, soziale Beziehungen nur insoweit, als Menschen die gleichen Vorstellungen von Sinn und Selbstverständnis teilen oder über deren Abweichungen und Variationen mit Achtung und Toleranz diskutieren. Kultur funktioniert als Produzent dieses Sinns. Kultur trägt Menschen mit ihren Sinnentwürfen. Das gilt für die Biografie des einzelnen wie für ganze Gesellschaften. Kultur ist das Imaginäre, das sich in Praktiken zeigt. Das fasziniert mich immer wieder. Die fortdauernde Arbeit am eigenen Lebensentwurf zeigt sich für mich rückblickend in den akademischen Suchbewegungen, an parallelen Strängen beruflicher Arbeit und an einem Leben mit mehreren Schauplätzen. Ich lebe in Osnabrück und Düsseldorf, in Deutschland und Frankreich. Die Lebensgemeinschaft mit meiner Frau Francoise hat meiner Biografie diese Doppelungen noch zusätzlich eingeprägt. Frankreich ist nicht allein Heimatland meiner Frau, Frankreich ist dadurch und darüber hinaus ein großes Thema meines Lebens. Ich spiegele meine Existenz, mein Selbstverständnis in einer zweiten Kultur. Das schließt ihre Sprache unbedingt mit ein. Ich arbeite kontinuierlich daran, meine Kompetenz in der französischen Sprache zu verbessern, indem ich Kurse am Institut Francais in Düsseldorf besuche. 2021 habe ich meine Kompetenz mit dem Sprachdiplom DELF B 1 belegt. Im Januar 2022 habe ich die Prüfung zum DALF C 1 bestanden. Es war mir ein besonderes Anliegen, meine Kompetenz in der französischen Sprache ambitioniert auszubauen und mit entsprechenden Qualifikationen zu belegen. Nach dem Erststudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster in den Fächern Germanistik und Geschichte sowie zeitweise Publizistik, Philosophie und Kunstgeschichte folgte ein Aufbaustudium im Fach Kulturmanagement an der FernUniversität Hagen. Ich habe in Münster das Staatsexamen Sekundarstufe II bestanden und in Hagen ein Hochschulzeugnis erworben. An der FernUniversität wurde ich 2003 mit der Dissertation „Kunstkritik als Kommunikation“ („summa cum laude“) zum Dr. phil. promoviert. Ich verbinde langjährige Erfahrungen als Ressortleiter Kultur und Leiter des Themenbereiches „Kultur & Service“ der NOZ Medien / Neue Osnabrücker Zeitung mit erfolgreicher Praxis wissenschaftlichen Produzierens. Umfassende Erfahrungen habe ich als Hochschuldozent, Vortragsredner und Moderator von Diskussionspodien gesammelt. Ich engagiere mich für konzeptionelle Entwicklungen in der kommunalen Kulturpolitik. Diese unterschiedlichen Felder erweisen sich mehr und mehr als Lesarten meines zentralen Interesses, das ich so in vielfältiger Weise artikulieren kann. Journalismus, Universität, Bücher - diese Bereiche stehen untereinander in vielfältigem Energieaustausch. Im Zentrum meiner Aktivitäten steht dabei die Lehrtätigkeit an Universitäten. Die Universität Osnabrück hat mich 2019 zum Honorarprofessor im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften berufen. Im Institut für Germanistik habe ich meine akademische Heimat gefunden. Meine Lehre gilt dort den Themen Kulturjournalismus, Feuilleton und literarische Kritik. In meinen Seminaren verbinde ich literaturwissenschaftliche Expertise und Reflexion mit dem Praxisbezug der Literatur- und Kulturvermittlung. An der Universität Osnabrück war ich seit 1998 als Lehrbeauftragter tätig, zunächst im Bereich Literaturwissenschaften und im Fachgebiet Kunst. Zeitweise habe ich auch Lehraufträge an der FernUniversität Hagen im Fach Kulturmanagement zu den Themen Bildhermeneutik, Kulturmarketing und Öffentlichkeitsarbeit für Kultureinrichtungen versehen. Als Autor wissenschaftlicher Bücher und Aufsätze sowie von Katalogbeiträgen zentriere ich mein Interesse um Fragen einer Kulturtheorie, die sich als Produktion von Bedeutung profiliert. Dieser Fokus der wissenschaftlichen Orientierung steuert eine Publikationstätigkeit, die Veröffentlichungen zu Kunst, Kultur, Kulturmanagement umfasst. Ich publiziere in Aufsatzbänden, Fachlexika und Ausstellungskatalogen. Im Zentrum meiner Tätigkeit als Autor stehen wissenschaftliche Monographien. Ich bin Mitglied zahlreicher Kunstvereine und kulturpolitischer Verbände, unter anderem in der Kulturpolitischen Gesellschaft und im Fachverband Kulturmanagement. Besonders wichtig sind mir Berufungen in zwei Kulturverbände. 2007 wurde ich in den internationalen Kunstkritikerverband AICA und 2019 in die deutsche Sektion des internationalen PEN-Clubs gewählt. Ich bin entsprechend vernetzt und befinde mich in permanenten Austauschbeziehungen mit Expertinnen und Experten aus Kunst, Kultur, Literatur, Universität. Biographie im Netz: de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Lüddemann |